Zurzeit mache ich einen Freiwilligendienst in Island. Wir machen relativ viel Beach Cleaning, haben aber auch relativ viele Workshops. Momentan beschäftigen wir uns mit dem Konsum tierischer Lebensmittel. Daher haben wir heute die Dokumentation „Cowspirasy – Das Geheimnis der Nachhaltigkeit“ geschaut. Diese beschäftigt sich mit industrieller Tierhaltung. Der Hobbyfilmer Kip Andersen hat sich insbesondere mit den Auswirkungen industrieller Tierhaltung auf die Klimakrise, die Waldzerstörung, Wasserverknappung und viele weitere Umweltprobleme auseinandergesetzt. Laut einem Bericht des Worldwatch Instituts, entfallen mindestens 51 Prozent aller in die Erdatmosphäre freigesetzten Treibhausgase auf die Tierwirtschaft.
Meine Meinung zu Cowspirasy – Das Geheimnis der Nachhaltigkeit
Ich fand den Cowspirasy total fesselnd. Mich beschäftigt es ziemlich, dass viele große Umweltorganisationen wie z.B. Greenpeace eine Zusammenarbeit mit dem Macher der Dokumentation verweigert haben, oder eine, in meinen Augen ziemlich ausweichende und uninformierte Antwort in den Interviews gegeben haben. Wie kann es sein, dass große Umweltorganisationen nicht über so ein wichtiges Thema sprechen? Die industrielle Tierhaltung ist ein so wichtiges Thema. Wie sollen wir die Klimakrise stoppen, wenn wir nicht darüber sprechen?
Während des Films kamen mir die Tränen. Ich konnte nicht mit ansehen, wie ein Huhn geschlachtet wurde. Das hat mich darin bestärkt, kein Fleisch zu essen. Mittlerweile bin ich sogar so weit, tierische Produkte komplett von meinem Speiseplan zu streichen. Eine vegane Ernährung sorgt für extrem viele Diskussionen in meinem privaten Umfeld. Jedoch denke ich, dass das der einzige Weg ist, nicht ständig mit dem Gedanken Leben zu müssen, dass Tiere für mich leiden müssen.
Eine Diskussion mit den anderen Freiwilligen
Abends haben wir uns dann noch einmal alle zusammengesetzt und über die Dokumentation diskutiert. Uns hat Cowspirasy alle sehr beschäftigt. Die meisten Informationen im Film waren nicht neu für uns. Trotzdem hat uns das noch einmal vor Augen geführt, wie dringend wir einen Wandel brauchen. Während unseres Aufenthaltes hier in Island kochen wir normalerweise immer vegan. Ab und zu nutzen wir auch Käse, machen aber immer eine vegane Option. Ich bin jetzt schon so sehr gewohnt, vegan zu kochen, dass ich dies daheim auch weiterhin tun werde.
Wir haben lange über vegan meat gesprochen. Die einen waren der Meinung, dass das unwichtig ist. Dann hat aber jemand eingeworfen, dass die Menschen aber Fleisch essen wollen. Es ist besser, eine Fleischalternative zu essen, als gar nicht zu versuchen, den Fleischkonsum zu reduzieren.
In unserer Diskussion haben wir viel über unsere Eindrücke gesprochen. In einem Punkt waren wir uns alle einig: Es kann so nicht weitergehen. Ein wenig uneinig waren wir uns in dem Punkt, in wieweit jeder einzelne etwas tun kann. Klar, es ist wichtig, dass jeder einzelne etwas tut, aber ändert das was? Müssen sich nicht viel mehr die Politik und die großen Unternehmen ändern? Ich bin der Meinung, dass beides extrem wichtig ist. Jeder einzelne kann etwas in der Welt verändern. Jeder einzelne kann andere Menschen inspirieren und jeder einzelne kann mit seinen Kaufentscheidungen den Markt beeinflussen.
Jedoch denke ich, dass die großen und extrem wichtigen Veränderungen bloß von Seiten der Politik in Angriff genommen werden kann. Die Politik hat die Aufgabe, die großen Entscheidungen zu treffen. Bloß die Politik kann Gesetze erlassen, die einen Wandel möglich machen. Wenn irgendwelche Vorgaben auf Freiwilligkeit beruhen, dann funktioniert das nicht. Die Politik muss jetzt handeln!
Obst und Gemüse
Im Laufe der Diskussion haben wir auch noch über Ernährung allgemein gesprochen. Würde die Menschheit mehr pflanzenbasiert essen, dann könnten wir Flächen effizienter nutzen und die Menschheit besser ernähren. Außerdem ist es wichtig, nicht ganz so perfektes Obst und Gemüse nicht wegzuschmeißen. Ist der Geschmack nicht viel wichtiger als das Aussehen? Solche Lösungen wie die „Krummen Dinger“ von Aldi, sind doch viel besser. Aldi verkauft Äpfel, die nicht ganz so perfekt aussehen, verbilligt. Ich finde, wir sollten generell vom „Alles muss perfekt aussehen“ hin zu „Hauptsache es schmeckt“.
Irgendwann habe ich angefangen, von einer MaiThinkX-Folge zu erzählen, die ich vor einiger Zeit gesehen habe. Das war ziemlich kompliziert, weil ich die ganzen Fachbegriffe auf Englisch übersetzen musste. Mai hat in dieser Folge über grüne Gentechnik gesprochen und dass diese gar nicht so schlimm ist, wie es immer behauptet wird. Konventionelle Züchtungen sind viel gefährlicher, weil man bei diesen nicht genau weiß, welche Eigenschaften die neue Pflanze aufweisen wird. Ich kann diese Folge wirklich empfehlen.
Was sind deine Gedanken zur industriellen Tierhaltung? Lebst du vegan / vegetarisch oder kannst du dir das vorstellen? Schreib es mir gerne in die Kommentare.